Der Ausdruck von verschiedenen Atemformen in der Bewegung

So vielfältig wie die Yogastile sind, so verschieden wird mit der Atmung umgegangen. Dabei gibt es kein „richtig oder falsch“, es gibt nur unterschiedliche Hintergründe und Motive wie der Atem eingesetzt wird.

Weit verbreitet ist es, die Atmung mit der Bewegung zu kombinieren, was als typisch für die klassische Yogapraxis gilt. Viele Yoga Praktizierende laden zudem mit Hilfe der Atmung den Körper mit Energie auf. Der Atem wird auch benützt, um besser in die Bewegung hinein zu finden und damit beweglicher zu werden. Wieder andere lassen den Atem unberücksichtigt und legen keinen Wert darauf sie in die Körperübungen einzubinden. Ihn gänzlich frei zu lassen und sogar bewusst  auf die Energetisierung zu verzichten – zugunsten eines freien Bewusstseins – stellt ein neuer Ansatz in der Yogapraxis dar.

Praktische Anschauungsübungen zur Atmung

Lassen wir verschiedene Yogastile (und ergänzend auch Tanzstile) auf uns wirken, so kann am Ausdruck des Menschen erahnt werden wie der Atem fließt. Wie wirkt der Körper, wie wirkt die Bewegung? ( z.B. schwerfällig, leicht, kompakt, grazil, fixiert, frei, statisch, bewegt usw.)

Es ist sinnvoll nicht vorschnell ein Urteil zu fällen, denn was gewohnt ist oder sympathisch erscheint wird gerne als gut und richtig gesehen, während unbekanntes gerne spontan abgelehnt wird.

Dabei geht es jetzt aber nur einmal darum zu beobachten und  wahrzunehmen wie die Menschen sich bewegen und welchen Eindruck sie bei mir als Betrachter hinterlassen. Eine Hilfestellung könnte auch sein, zu beobachten, wohin die Aufmerksamkeit (Bewusstsein) des Übenden ausgerichtet ist.(nach Innen, nach außen, auf den Körper, den Atem, auf einen Inhalt usw.) Auch die akustische Anleitung oder Hörbarkeit der Atmung im Raum können bei der Beobachtung mit einfließen.

Besipiele aus dem Yoga:

Beginnen wir mit dem Klassiker: Es heißt Yoga wird zu Yoga, weil die Atmung mit der Bewegung verbunden wird.

 

Im Ashtangayoga wird die sog. Udjjayi- Pranayama- Atmung gleichzeitig, also während der Körperübungen (hörbar) angewendet und damit eine intensive Energetisieaufladung des Körpers erzeugt.

Bei dem dritten Beispiel wird die Atmung völlig frei zugelassen. Sie wird nicht mit der Bewegung kombiniert oder zum besseren Hineinfinden in die Bewegung benutzt.

Beispiele aus dem Tanz:

Tanz / Improvisation

Die gewonnenen Eindrücke können im Nachhinein nochmals nachwirken und miteinander verglichen werden.