Tantra Yoga

Im Tantra Yoga geht es um die Entfachung und Lenkung von Energien.

Diese Energien werden im traditionellen Yoga allgemeinen als Prana- Energien bezeichnet, in einer weiteren Ausdifferenzierung als Vayus.
Laut der Yoga – und Ayurveda Philosophie verlaufen sie im Körper in feinstofflichen Kanälen, den sogenannten Nadis. Die Hauptkanäle sind die Sushumna, sowie Ida und Pingala.
Interessant ist ein Vergleich zur Traditionell Chinesischen Medizin TCM, da hier ebenfalls von feinstofflichen Energiekanälen gesprochen wird und diese nicht als Nadies, sondern als Meridiane bezeichnet werden. Gibt es hier trotz unterschiedlicher Verläufe einen Zusammenhang?

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Im Bild sieht man gut Ida und Pingala, die sich in den Charken kreuzen.
Ida entspricht der sog. Mond-Energie (passiv), Pingala der sog. Sonnen- Energie (aktiv). Die Sushumna ist der zentrale Kanal, der die Gegensätze aufnimmt und ausgleicht.

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Die Kundalini- Energie sitzt nun laut Überlieferung wie eine dreieinhalb mal zusammengerollte Schlange am unteren Ende der Wirbelsäule und wird durch entsprechende Praktiken über die Chakren hochgeführt, bis sie am Schädeldach ankommt und Erleuchtung eintritt.

Tantra Yoga ist also allgemein ein Yoga der Energie- Lenkung. Die daraus folgende Praxis kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt drei Möglichkeiten mit der Energie umzugehen; diese werden traditionell mit rotem, weißem und schwarzem Tantra benannt.

Rotes Tantra:

Hier geht es um die Lenkung der Sexualenergien mit entsprechenden Praktiken. Meist wird Tantra explizit hiermit in Verbindung gebracht.
Die Philosophie beschreibt wie sich männliches und weibliches miteinander verbindet, daher fallen hier auch oft die Begriffe Shiva und Shakti. Die sexuelle Vereinigung zwischen Mann und Frau mit spezieller Anleitung sind Ziel des roten Tantra.

Weißes Tantra:

Die im Yoga und der Selbsterfahrung weit verbreiteten Praktiken sollen zur Erweckung der Kundalini-Energien dienen, die am unteren Ende der Wirbelsäule ruhen und über die feinstofflichen Kanäle (Sushumnas, Nadis) über die Chakren nach oben über das Schädeldach hinaus geführt werden. Diese Energie – Erzeugung und -Lenkung sucht gerne ein ekstatisches Erleben und wird mit der persönlichen Entwicklungsfrage und Erleuchtung in Verbindung gebracht. Sie sehen sich ganz unabhängig zum Roten Tantra.

Es gibt eine ganze Reihe an tantrisch orientierter Praxis:
Beispielsweise Kundalini-Yoga, Pranayama, die Chakren-Meditationen unter Verwendung von Visualisierungen und Bijas, (siehe Video bei Yoga Vidya), der Dynamischen Meditation von Osho oder auch in Breathwork (Atemarbeit) und vielfach steht auch in Bodywork (körperorientierter Bewusstseinsarbeit) das weiße Tantra im Mittelpunkt.

Schwarzes Tantra:

Das Vermögen Energien zu entfachen und zu lenken kann auch für niedere Beweggründe benutzt werden. Zum eigenen egoistischen Vorteil oder auch zu Übergriffen und Manipulationen anderer. Es versteht sich von selbst, dass dies nicht im Sinne des Yoga ist.

Darüber hinaus gibt es noch die Bezeichnung von rechtshändigem und linkshändigem Tantra. Rechtshändiges Tantra bezieht sich auf Meditation und spirituelle Übungen, während linkshändiges Tantra den Körper mit einbezieht, bzw. auf ihn ausgerichtet ist.

Übersicht über die Philosophie des Tantra.

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