Im Tantra Yoga geht es um die Entfachung und Lenkung von Energien. Dabei ist Tantra ein Überbegriff und die daraus folgende Praxis kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt drei Möglichkeiten mit der Energie umzugehen; diese werden traditionell mit rotem, weißem und schwarzem Tantra benannt.
Rotes Tantra:
Hier geht es um die Lenkung der Sexualenergien mit entsprechenden Praktiken. Meist wird Tantra explizit hiermit in Verbindung gebracht.
Weißes Tantra:
Die Entfachung und Lenkung von Energien soll hier zur persönlichen Schulung und spirituellen Entwicklung dienen. Die im Yoga und der Selbsterfahrung weit verbreiteten Praktiken sollen zur Erweckung der Kundalini-Energien dienen, die am unteren Ende der Wirbelsäule ruhen und über die feinstofflichen Kanäle (Sushumnas, Nadis) über die Chakren nach oben über das Schädeldach hinaus geführt werden.
Diese Energielenkung sucht gerne ein ekstatisches Erleben und wird mit der persönlichen Entwicklungsfrage und Erleuchtung in Verbindung gebracht.
Es gibt eine ganze Reihe an tantrisch orientierter Praxis:
Beispielsweise Kundalini-Yoga, Pranayama, die Chakren-Meditationen unter Verwendung von Visualisierungen und Bijas, (siehe Video bei Yoga Vidya), der Dynamischen Meditation von Osho oder auch in Breathwork (Atemarbeit) und vielfach steht auch in Bodywork (körperorientierter Bewusstseinsarbeit) das weiße Tantra im Mittelpunkt.
Schwarzes Tantra:
Das Vermögen Energien zu entfachen und zu lenken kann auch für niedere Beweggründe benutzt werden. Zum eigenen egoistischen Vorteil oder auch zu Übergriffen und Manipulationen anderer. Es versteht sich von selbst, dass dies nicht im Sinne des Yoga ist.
Darüber hinaus gibt es noch die Bezeichnung von rechtshändigem und linkshändigem Tantra. Rechtshändiges Tantra bezieht sich auf Meditation und spirituelle Übungen, während linkshändiges Tantra den Körper mit einbezieht, bzw. auf ihn ausgerichtet ist.
Übersicht über die Philosophie des Tantra.
Weiter zum nächsten Yogastil: Vini Yoga