Jivamukti-Yoga (wörtlich der „Yoga der Befreiung der Seele“) wurde seit 1984 in New York von Sharon Gannon und David Life entwickelt. Sie sind ein Paar und kommen eigentlich aus der Künstler- und Musikszene. Beide waren sie Schüler von Pattabhi Jois (1915-2009) (unter anderen Yogaerfahrungen). Sie engagieren sich intensiv für Tierschutz und vegetarische Ernährung, was verbindlicher Teil ihrer Yogabotschaft ist. Sie selbst sind strikte Veganer und möchten damit zu Ahimsa, dem Frieden in der Welt beitragen. Ihr Prinzip demonstrieren sie gerne in sozialen Aktivismus.
Jivamukti Yoga ist aufgrund dieser Persönlichkeiten „hot, hip & holy“ – wie David Life seine Yogaszene selbst bezeichnet. Unkonventionell, cool und genau ins Herz des Zeitgeistes getroffen, nicht umsonst haben sie auch viele „coole“ Anhänger.
Hier ein Eindruck von Beiden im Interview, wie auch vom Unterrichtsstil, der weiter unten noch erklärt wird:
Die Praxis:
Die Herkunft aus dem Ashtanga Yoga ist eindeutig erkennbar. Der Vinyasa Flow wird mit der Atmung verbunden und dazu – ganz unkonventionell- laute Musik gespielt. Die Musik ist modern, alles was gefällt, um sich anzutörnen; es kann auch mal traditionell indische Musik sein.
Eine Übungsstunde beginnt mit einem gemeinsamen Singen von OM. Als Warm-up Sonnengrüße, die schon gleich mit Musik begleitet sind. Dann im Hauptteil der Stunden eine Folge von ineinander übergehenden Körperhaltungen, die stark an die Bewegungsweise des Ashtangayoga erinnern. Zunächst stehende Haltungen, gefolgt von Vor- und Rückbeugen sowie seitliche Drehübungen. Die Stunde endet mit klassischen Yoga-Haltungen, einer Endentspannung und einem meditativen Sitzen.
Das Studium der yogischen Schriften, Rezitieren von Mantras und Gebeten, Chanten, Meditation spielen eine wichtige Rolle.
Dieser sehr schweißtreibende und körperorientierte Yoga ist also in einen gewissen philosophischen Hintergrund eingebettet und ist begleitet von sozialem Aktivismus. Man kann ihn als Vertreter des modernen Lifestyle Yoga bezeichnen, in dem eine Art Lebensgefühl propagiert wird.
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